Die "Goldene Straße" lebt in der Vilsaue durch Künstlerhand wieder auf.
Bedingt durch große Eisenerzvorkommen und Verhüttung vor Ort war die Stadt Vilseck im Hochmittelalter an das Trassenband der "Goldenen Straße" zwischen Nürnberg und Prag angebunden. Ein Nebeneffekt dieser historischen Handelsstraße Kaiser Karls IV. (1316 - 1378) war der nachhaltige Einfluss von Reisenden auf Sitten, Gebräuche, Kunst und Handwerk. Dies ist in Vilseck noch spürbar. An einem Teilstück des alten Wegenetzes zwischen Vils und Burg Dagestein, entstanden Skulpturen und Land-Art-Werke, die den Grundgedanken der Völkerverbindung durch alte Handelswege wieder ins Gedächtnis rufen. Eine Besichtigung des Kunstpfades in der Vilsaue ist jederzeit möglich. Auch Führungen werden angeboten.
Die Vilsaue bildet das grüne Herz von Vilseck. Der breite Grüngürtel grenzt direkt an die Altstadt von Vilseck. Geht man durch die Stadtmauer am Ende der Herrengasse, kann man bereits das erste Kunstwerk im Turmgarten entdecken. Sitzschiffe, Sitzsteine und Holzbänke entlang der Vils und ein Beobachtungssteg im Schilf laden zum Verweilen ein. An der Burgquelle wurde ein Natur-Kneipp-Becken angelegt. Es gibt einen Fitnessparcours und einen Pavillon mit Grillplatz, Feuerstelle und öffentlichen Toiletten. Die Vilsaue ist ein Treffpunkt für alle Generationen.
Sechs internationale Künstler schufen vom 6. bis 19. Juli 2015 während eines internationalen Künstlersymposiums unter dem Motto „Die Goldene Straße – Künstler interpretieren historische Wege“ Werke aus Stein, Metall und Holz. Durch die Zusammenarbeit mit „Pilsen Kulturhauptstadt Europas 2015“, erlangte der Kunstpfad an der ehemaligen "Goldenen Straße" auch überregionale Bedeutung.
Weitere vier Künstlerinnen entwickelten von 17. bis 30. Juni 2019 bei einem internationalen Künstlersymposium Kunstwerke aus Metall, PET und Holz. Das Symposium fand im Rahmen bayerisch-tschechischer Zusammenarbeit unter dem Motto „Verbinden und Zusammenwachsen – von Land zu Land“ statt. Es war Bestandteil eines dreijährigen Kunstprojektes mit mehreren Partnern (Leadpartner Galerie Klatovy /Klenova, Stadt Schönsee mit dem Centrum Bavaria Bohemia, Universität für Kunst und Design in Pilsen und die Stadt Vilseck). Gefördert wurde es u. a. vom Europäischen Fonds für regionale Entwicklung, dem Freistaat Bayern und der Tschechischen Republik (Ziel ETZ/Cil EÚS). Mehr Informationen unter Kunstprojekt 2018 / 2019 / 2020
Herta Wimmer-Knorr (DE)
Skulptur aus Metall, PET, Solarlampe
www.wimmer-knorr.de
Die“ Plastik aus Plastik“ besteht aus Metall, lichtdurchlässigen PET Flaschen und einer Solarlampe, die die Skulptur nachts von innen erhellt. Die „Flaschenpost“ schwimmt auf ihrem Weg flussabwärts symbolisch über Vils, Naab und Donau bis ins Schwarze Meer und kommt dabei völkerverbindend durch halb Europa. Sie möchte die Botschaft weitertragen, unseren Umgang mit Abfall zu ändern. PET ist kein Müll, sondern ein wertvoller Rohstoff, der zu 100 % recycelt werden kann - z.B. als Kunstwerk. Trash to treasure!
Hanna Regina Uber (DE)
Skulptur aus Eichenholz bemalt
www.kunstprojekt-net.de
Das was uns Menschen über Ländergrenzen hinweg verbindet, sind die grundsätzlichen Fragen, die elementaren Themen. Die tonnenschwere Skulptur „Taucher“ setzt sich mit dem Zwiespalt zwischen Schutz und Einengung auseinander und mit der Frage wer wir hinter der Hülle, die wir nach außen präsentieren, eigentlich sind. Die bemalte Holzskulptur bietet viele Assoziationen. Auch das Vordringen, in für uns fremde und neue Welten...geistig oder körperlich. So wird der Taucher zum "Psychonaut" der seinen gewohnten Lebensraum, oder seine gewohnte Bewusstseinsebene, verlässt um in fremde Welten einzutauchen.
Kateřina Kubalová
Skulptur aus Eichen und Lindenholz
www.katerinakubalova.wixsite.com
Die Skulptur wurde in zwei Teilen gefertigt. Diese beiden Teile aus regionalen Bäumen Deutschlands (Eiche) und Tschechiens (Linde) bilden zusammen einen gemeinsamen, begehbaren Raum. In die durchlöcherten Holzwände werden kleine Holzstöckchen gesteckt, die eine Landschaft von Nationen oder Persönlichkeiten schaffen. Man kann sie verändern und jede Seite bereichern oder interessanter machen, als die andere.
The sculpture is made from two parts. These two parts are made from national trees of Germany (oak) and Czech Republic (limetree) make commont and walk-in space together. You can put little wooden sticks in the pierced walls. They create a landscape of the nations or personality. You can change them and make each side more interesting and richer by the other one.
Tereza Fišerová (CZ)
Skulptur aus Lichtmasten bemalt und Beton
www.terezafiserova.com
Tereza Fišerová schuf eine Installation bestehend aus zwei vorgefertigten Lichtmasten. Mit einem senkrecht aufgestellten und einem am Boden liegenden Masten bringt sie eine Wald-Anmutung zum Ausdruck. Trockene, vom Borkenkäfer befallene Bäume im Wald, die mit magenta-farbigen Insektiziden behandelt wurden, inspirierten sie zum liegenden Metallmasten.
Teil ihres Kunstwerks ist eine Performance, in der sie mit großer Kraftanstrengung einen der aufrecht stehenden Masten umwirft.
Tereza Fišerová made an installation of two prefabricated poles. With a standing and a lying pole at ground level she expresses a wood-impression. For the lying one she was inspired by dry trees in the forest which were invaded by a bark beetle and have been impregnated with magenta-coloured insecticide.
Jiri Beránek (CZ)
Land-Art mit Stein
Der Land-Art-Künstler bearbeitete einen ortsfremden Stein, Granit. Er verdeutlicht die großen Strecken, die auf Handelsstraßen zurückgelegt werden mussten, und die Mühen, die erforderlich waren, um Handelsgüter an ihren Bestimmungsort zu bringen.
Der Stein ist ein Tetraeder. Ein Monument umgeben von Wasser und Pflanzen. Der Granitstein wird von einem kleinen Bach umspült und soll in den nächsten Jahren eins mit der Natur werden.
Albert Braun (FI/DE)
Skulptur aus Ziegel
www.albert-braun.net
Ein Denkmal für Liebe, Frieden und Freiheit. Aus einem Berg zerkleinerter Ziegelsteine wachsen zwei über- dimensional gemauerte Buchstaben aus Ziegel. Ein liegendes "E" für Elias Peißner und ein "L" für Lola Montez. Ineinander verschlungen, wie die Berührung zweier Liebender. Die glatte Oberfläche hat der Künstler teilweise mit dem Maurerhammer ästhetisch aufgebrochen und wieder verletzlich gemacht.
Die Skulptur nimmt Bezug zur Liaison des Türmersohnes Elias Peißner aus Vilseck mit Lola Montez, der Mätresse König Ludwigs I. 1848. Das Paar hat nicht nur Vilsecker Stadtgeschichte sondern auch Geschichte in München und im amerikanischen Bürgerkrieg geschrieben. Ein weitere Name für die Skulptur wäre "Love and Peace".
Tim de Christopher (US)
Skulptur aus Jura-Kalkstein
www.timdechristopher.com
Lange war dieser Fisch unterwegs. Auf seiner Reise durch die Jahrhunderte hat er viel erlebt und durchgemacht. Bis er schließlich hier, ganz in der Nähe der Burg Dagestein, auf einer Kiesbank am Ufer der Vils gestrandet ist. So ist der Lauf der Dinge.
Der Bildhauer möchte die Vergänglichkeit darstellen. Er hat die Steinskulptur in vier Bruchstücke aufgebrochen und mit Flex, Hammer und Meißel bearbeitet. Bei Hochwasser wird der Fisch von Wasser umspült; im Sommer liegt er auf dem Trockenen.
Jakub Hanzl (CZ)
Land-Art aus Eichenstämmen und Quarzsand
hanzlsochar.jalbum.net
Eine Handelsreise auf der "Goldenen Straße" war lang, beschwerlich und mit vielen Gefahren verbunden. Jakub Hanzl stellt diese Problematik mit einem Land-Art Kunstwerk dar: ein Salzfuhrwerk ist hier vom Weg abgekommen. Im unwegsamen Gelände brach es unter der schweren Last zusammen und sank im Morast ein. Es transportierte Salz auf der alten Handels- straße von Prag, über Pilsen nach Nürnberg.
Der junge Holzbildhauer hat die Kanthölzer aus Eiche wie in früheren Jahrhunderten mit der Axt von Hand in Form geschlagen und bearbeitet.
Stefan Link (DE)
Skulptur aus Eichenstämmen
www.stefanlink-bildhauer.de
Diese Skulptur aus heimischer Eiche lädt zum Träumen ein. Sie erinnert an verwunschene Fabelwesen.
Der Holzbildhauer aus Kallmünz arbeitete mit der Motorsäge grobe und teilweise menschliche Gesichtszüge aus dem harten Holz. Fischköpfe, Insekten und skurrile Gestalten scheinen aus den eng zusammengedrängten Eichenstämmen zu wachsen. Wie Figuren, die der reichen Sagenwelt rund um die "Goldene Straße" entsprungen sind.
Erwin Regler (CA/DE)
Skulptur aus Altmetall
www.concordia.ca
Courage, Mut, Beherztheit - wie ein Fingerzeig für künftige Generationen ragt die Metallinstallation in den Himmel. Sie ist gleichzeitig ein Symbol für die selbst- bewusste und aufstrebende Stadt Vilseck.
Erwin Regler trieb dieses geschweißte Metallkunstwerk in die Höhe, um dem historischen Stadttorturm im Hintergrund gerecht zu werden. Sein Material besteht vorwiegend aus Militärschrott vom Truppenübungsplatz. Teilweise sind deutlich Einschusslöcher zu erkennen. Mit dieser Skulptur im Turmgarten nimmt der Künstler Bezug auf den Übungsplatz, den Bergbau und die Eisenindustrie. War unsere Region doch das Ruhrgebiet des Mittelalters.
Herta Wimmer-Knorr
www.wimmer-knorr.de
Die in Passau geborene, freischaffende Künstlerin machte eine Ausbildung an der Fachschule für Keramik in Landshut. Dazu kamen 1978 ein einjähriger Aufenthalt in Israel und 2009 ein Künstleraustausch mit Frankreich Pujols/Bordeaux. Sie ist Mitglied im Berufsverband bildender Künstler Niederbayern/Oberpfalz. Seit 1985 betreibt sie ein Atelier in ihrem Wohnsitz Kallmünz in der Nähe von Regensburg.
Narozena v Pasově, v současnosti výtvarnice na volné noze. Studovala na vysoké škole v Landshutu, obor keramika. V roce 1978 absolvovala roční rezidenční pobyt v Izraeli, v roce 2009 se účastnila výměnného pobytu ve Francii (Pujols / Bordeaux). Je členkou profesního uměleckého sdružení Dolní Bavorsko / Horní Falc. Od roku 1985 žije a pracuje v Kallmünzu, který se nachází v blízkosti Řezna.
The freelance artist was born in Passau. Training at the ceramic college in Landshut. 1978 a year-long residence in Israel and 2009 fine artist exchange with France Pujols/Bordeaux. She is a member of the artists´ professional organisation Lower Bavaria / Upper Palatinate. Since 1985 she lives and works in her atelier in Kallmünz near by Regensburg.
Hanna Regina Uber
www.kunstprojekt-net.de
Geboren 1964 in Stuttgart. 1980 einjähriger Aufenthalt in Spanien und Marokko. 1981 Umzug in die Künstlergemeinschaft Ziegelhütte bei Kastl. Ausbildung zur Holzbildhauerin. Von 1986 - 1987 Akademie der bildenden Künste Nürnberg. Seit 1981 freie Arbeiten in Holz, Gips, Stein, Bronze, Karbon, Acryl, Blei und Edelstahl. Radierungen, Monotypien, Videoarbeiten und Performance. 1997 Restaurierung und Umbau eines ehem. Ökonomiepfarrhof zu Atelier, Ausstellungsräumen und Kunstgiesserei mit Robert Diem.
Narozena v roce 1964 ve Stuttgartu. Absolvovala roční pobyt ve Španělsku a Maroku. 1981 přesidluje do umělecké komunity Ziegelhutte v blízkosti Kastlu. Učí se dřevosochařství. V letech 1985-1987 akademii výtvarného umění v Norimberku. Od roku 1981 umělkyně volně pracuje se dřevem, sádrou, kamenem, bronzem, karbonem, akrylem, olovem a nerezovou ocelí. Lepty, monotypy, videa a performance. Od roku 1997 restaurování a rekonstrukce bývalé fary a její přeměna na ateliér, výstavní prostory a uměleckou slévárnu s Robertem Diem.
Born 1964 in Stuttgart. A year-long residence in Spain and Morocco. 1981 Move to the artist community Ziegelhütte close to Kastl. Training for wood sculptor. 1986 – 1987 academy for fine arts Nuremberg. Since 1981 free works in wood, gesso, stone, bronze, carbon, acrylic, lead and stainless steel. Etchings, monotypes, videos and performance. 1997 rebuilding a historical economy parsonage,and alteration for atelier, exhibit rooms and art foundry with Robert Diem.
Tereza Fišerová
www.terezafiserova.com
1988 in Pilsen geboren. Von 2008 bis 2011 Studium bei Prof. Adéla Matasová im Studio für Räumliche Kunst am Institut für Kunst und Design an der Universität West Böhmen. 2013 Master an der Akademie für Kunst, Architektur und Design in Prag, im Studio von Federico Díaz. 2013 war sie Finalistin beim Startzeitpunkt-Preis für Nachwuchskünstler und sie gewann den Tschechischen Zentrums Preis. Künstleraufenthalte in Brüssel und Bukarest. Sie fokussiert Rauminstallationen, Videos und Performance.
Narozena v roce 1988 v Plzni. V letech 2008 - 2011 studovala pod vedením prof. Adély Matasové v ateliéru Prostorové tvorby na Ústavu umění a designu Západočeské univerzity. Magisterské studium dokončila v roce 2013 na Vysoké škole uměleckoprůmyslové v Praze v ateliéru Federica Díaze. V roce 2013 byla finalistkou soutěže StartPoint Prize pro začínající umělce a získala cenu Českých center. Absolvovala rezidenční pobyty v Bruselu a Bukurešti. Ve své tvorbě se věnuje převážně prostorovým instalacím, videu a performance.
Born 1988 in Pilsen. From 2008 to 2011 study under prof. Adéla Matasová in the studio of Spacial Art at the Institute of Art and Design of the University of West Bohemia. 2013 Master‘s degree at the Academy of Arts, Architecture and Design in Prague, in the studio of Federico Díaz. In 2013 she was the finalist of the StartPoint Prize for emerging artists and she won the Czech Center Award. She has completed residential stays in Brussels and Bucharest. She focuses mainly on spatial installations, video and performance.
Kateřina Kubalová
www.katerinakubalova.wixsite.com
Geboren 1988 in Prag. Von 2009 bis 2012 Studium unter Prof. Adéla Matasová im Studio für Räumliche Kunst am Institut für Kunst und Design an der Universität West Böhmen mit Abschluss Bachelor in Multimedia Design. Von 2012 - 2015 Master an der Akademie für Kunst, Architektur und Design in Prag im Studio von Federico Diaz. Schwerpunkt ihrer Arbeit sind Rauminstallationen, Videos und Performance.
Narozena 1988 v Praze. V letech 2009 - 2012 studovala na Západočeské univerzitě, obor Multimediální design - Prostorová tvorba pod vedením prof. Adély Matasové. 2012 - 2015 Vysoká škola uměleckoprůmyslová v Praze, obor Supermedia - ateliér Federico Diaz. Věnuje se práci s videem, performance a prostorovým instalacím.
Born 1988 in Prague, Czech Republic. 2009 – 2012 Bachelor degree in Multimedia Design – Spatial Art Institute of Art and Design - University of West Bohemia, Pilsen, Czech Republic (studio of Adéla Matasová). 2012 – 2015 Master degree in Visual arts - Fine Arts - Supermedia Academy of arts architecture and design in Prague, Czech Republic (in the studio of Federico Díaz). She layes the focus on spatial installations, video and performance.
Jiri Beránek (CZ)
Land-Art mit Stein
"Granit"
1945 geboren, seit 2013 Leiter eines Bildhauerateliers an der Fakultät für Design und Kunst bei der Universität West Böhmens. Auszeichnungen: 1996 Ehrenbüger der Stadt Sheffield GB, 1988-89 Stipendium der Pollock-Krasner Stiftung, US, Mitglied der Kunstgruppe „12/15“
Narozen v roce 1945, vedoucí ateliéru sochařství na Fakultě designu a umění Západočeské univerzity. Vyznamenání: 1996 čestný občan města Scheffield, Velká Británie, 1988-89 Stipendium americké nadace Pollock-Krasner, člen umělecké skupiny „12/15“
Born 1945, since 2013 chief of the studio Faculty of Design and Art, University of West Bohemia. Awards:1996 named honorary citizen of the city of Sheffield, GB, 1988–89 grant Pollock-Krasner foundation, USA, member of the art group "12/15"
Albert Braun (FI/DE)
Skulptur aus Ziegel
"Lola und Elias"
www.albert-braun.net
1958 in Deutschland geboren, 1978—1985 Studium an der Hochschule der Künste Berlin (West). Seit 1988 Dozent an der Novia Universität für angewandte Wissenschaft und Künste. Lebt und arbeitet in Nykarleby, Finnland.
Narozen v roce 1958 v Německu, mezi lety 1978 -1985 studium na Hochschule der Künste Berlin (West). Od roku 1988 docent na Novia Universität pro užité vědy a umění. Žije a pracuje v Nykerlaby, Finsko.
Born 1958 in Germany, studied at the Hochschule der Künste Berlin(West) 1978-1985. Since 1988 lecturer at Novia University of Applied Sciences and Arts. Lives and works in Nykarleby, Finland.
Tim de Christopher (US)
Skulptur aus Jura-Kalkstein
"Jurassic Fish"
www.timdechristopher.com
1954 in Kentfield, California geboren, 1979-1980 Selbstständigkeit in Italien, 1977—1982 The Cooper Union, Kunstschule, New York, NY, 1989—1990 Fakultät für Architekur an der Columbia Universität New York, NY. Der Bildhauer lebt und arbeitet in der Kleinstadt Turners Falls bei Montague, Massachusetts. Seine Arbeit konzentriert sich seit über 20 Jahren vorrangig auf Steinreliefs, die eine Geschichte erzählen.
Narozen v roce 1954 v Kentfieldu, Kalifornie, 1979-1980 práce na volné noze v Itálii, 1977-1982 The Cooper Union, škola umění, New York, NY, 1989-1990 fakulta architektury Kolumbijské univerzity, New York, NY. Žije a pracuje ve městě Turners Falls u Montague, Massachusetts. Jeho práce se již 20 let zaměřuje zejména na reliéfy s výpravnými motivy tesané do kamene.
Columbia University School of Architecture, New York, NY 1989-1990, the Cooper Union, School of Art, New York, NY, 1977-1982, Independent work/ study, Italy, 1979-1980. He is a sculptor living and working in the village of Turners Falls in the town of Montague, Massachusetts.His work has concentrated on stone carving for over 20 years, working primarily in a narrative vein
Jakub Hanzl (CZ)
Land-Art aus Eichenstämmen und Quarzsand
"Salztransport auf der Goldenen Straße"
hanzlsochar.jalbum.net
1986 geboren, seit 2011 Masterstudium bei Prof. Jiří Beránek, Fakultät für Design und Kunst an der Universität West Böhmens. Einige Arbeiten: 2013 Stadtempfang in der Pilsener Urquell Brauerei, 2013 Pilsen Landschaftsarbeit, Brocante festival Friscano, Italien, 2012 Der Turm zu Babel, Installation im öffentlichen Raum, Brüssel
Narozen v roce 1986, od roku 2011 magisterské studium: ateliér Socha a prostor (prof. ak. soch. Jiří Beránek) na Fakultě designu a umění Západočeské univerzity. Výběr z jeho děl: 2013 instalace v pivovaru Plzeňský prazdroj při příležitosti primátorské recepce, 2013 scéna pro několikeré využití, festival Brocante, Frisanco, Itálie, 2012 Babylonská věž, instalace v otevřeném prostoru, Brusel
Born 1986, since 2011 MgA. studies: Sculpture and space studio (prof. ak. soch. Jiří Beránek) Faculty of design and art; University of West Bohemia. Some of his works: 2013 Pilsen' s municipal reception installation at Pilsen Urquell brewery, Pilsen 2013 Scenic work, Brocante festival, Frisanco, Italy, 2012 The tower of Babel, installation in public space, Brussells
Stefan Link (DE)
Skulptur aus Eichenstämmen
"Flußgeister"
www.stefanlink-bildhauer.de
1956 geboren, 1977-80 Holzbildhauerschule München, 1980-83 Studium Kunstgeschichte und Philosophie, seit 1984 freiberuflich tätig als Bildhauer und Restaurator, seit 1997 Mitglied im BBK, seit 2001 verschiedene Lehrtätigkeiten.
Narozen v roce 1956, mezi lety 1977-80 dřevosochařská škola v Mnichově, 1980-83 studium dějin umění a filozofie, od roku 1984 sochař a restaurátor na volné noze, od roku 1997 člen Spolkového svazu profesních umělců (BBK), od roku 2001 výuková činnost.
Born 1956, school of wood-carver Munich, 1980-83 study art history and philosophy, since 1984 freelance as Carver and restorer, since 1997 member of BBK, since 2001 several teachings.
Erwin Regler (CA/DE)
Skulptur aus Altmetall
"Courage"
www.concordia.ca
1975-1979 Staatl. geprüfter Kerammodelleur und Formenentwerfer, 1980-1986 Hochschule der Künste, Berlin, 1984 Meisterschüler, 1986-1988 Staats Universität New York´, fortgeschrittene Studien in Skulptur und Malerei, seit 1989 Dozent, LTA, Abteilung Design und berechnende Kunst, Condordia Universität, Montreal
1975-1979 designér keramiky se státní zkouškou, 1980-1986 Vysoká škola umění, Berlín, 1984 MFA, 1986-88 Státní univerzita New York, pokročilé studium sochařství a malířství, od roku 1989 vysokoškolský učitel, LTA, katedra designu a počítačového umění, Concordia University, Montreal
1975– 1979 state approved ceramic designer, 1980-1986 University for the Arts Berlin,, 1984 MFA, 1986-88 State University of New York at Stony Brook , advanced studies in sculpture and painting, since 1989 Lecturer, LTA, Dept. of Design and Computation Art, Concordia University, Montreal
Beim dreijährigen Kunstprojekt arbeiteten mehrere Partner grenzüberschreitend zusammen: der Leadpartner Galerie Klatovy /Klenova, die Stadt Schönsee mit dem Centrum Bavaria Bohemia, die Universität für Kunst und Design in Pilsen und die Stadt Vilseck. Gefördert wurde es u. a. vom Europäischen Fonds für regionale Entwicklung, dem Freistaat Bayern und der Tschechischen Republik (Ziel ETZ/Cil EÚS).
Von 10. bis 19. Juli 2018 begegneten sich die zwei deutschen Künstlerinnen Herta Wimmer-Knorr und Hanna Regina Uber und die zwei tschechischen Künstlerinnen Tereza Fišerová und Kateřina Kubalová bereits beim "Kunstsymposium - Lebendige Kunst" in der Galerie Klatovy / Klenova (Tschechien). Workshops und Vorträge begleiteten die Aktion.
Diese vier Künstlerinnen entwickelten von 17. bis 30. Juni 2019 bei einem internationalen Künstlersymposium unter dem Motto „Verbinden und Zusammenwachsen – von Land zu Land“ am Kunstpfad in der Vilsaue Vilseck weitere vier Kunstwerke. Zur Einführung gab es am 14. Juni 2019 einen Land-Art-Workshop mit dem Künstler Stefan Link in der Vilsaue für Familien.
Im Juli 2019 fand ein weiteres Kunstprojekt in Schönsee statt: in der Dorfruine Bügellohe am Ortsrand von Schönsee befinden sich 11 verfallene Häuser einer ehemaligen Flüchtlingsansiedlung. Dort hat Prof. Jiri Beranek mit seinen Studenten von der Universität Kunst und Design in Pilsen ein Land-Art-Projekt umgesetzt.
Professor Vojtěch Aubrecht von der Universität in Pilsen hat alle drei Projekte dokumentiert und einen Katalog und eine Wanderausstellung mit Fotographien zusammengestellt. Diese werden 2020 bei allen Projektpartnern präsentiert.
Katalog und Wanderausstellung wurden in allen Orten der Projektpartner präsentiert:
Tümpel als Oase des Lebens
Vojtech Jakimiv
Ich habe mich entschlossen, in der hügeligen Landschaft in der Umgebung von Klenová eine Land Art umzusetzen, die mit dem arbeitet, was vor allem in der heutigen Zeit immer seltener und außergewöhnlicher wird. In die hiesige Hügellandschaft habe ich Halbkugelobjekte eingesetzt, um die längst ausgetrockneten Waldtümpel, Lacken und Wasserreservoire, die schon immer eine Lebensgabe für zahlreiche Bewohner dieser Orte waren, zu stimulieren.
Fotograf: Tereza Dudiková
Die Durchbiegung
Simon Beránek
Sogar auch der Stein biegt sich unter der Last der Zeit durch. Der Fels stürzt ein. Nicht einmal mithilfe eines starken lebendigen Baumes kann man ihn halten. Mich überstützt ein Gefühl der ständigen Wandlung.
Fotograf: Tereza Dudiková
Der Verlust der Zusammenhänge
Jakub Sik
Meiner Meinung nach hat bis zum 19. Jahrhundert und irgendwo bis zu den 50. Jahren des 20. Jahrhunderts die Tätigkeit der Menschen die Landschaft eher bereichert als vernichtet. Die heutigen agrar-industriellen Errungenschaften führen leider zu einer bestimmten Lebenseinstellung, und zwar ohne Rücksicht auf die Umwelt möglichst hohen Lebensstandard zu erzielen. Es kommt zum Desinteresse für die Umwelt und zur Degradation ganzer Landschaftskomplexe.
Fotograf: Tereza Dudiková
Es ist an der Zeit, es der Natur heimzuzahlen
Adam Trbusik
Das Werk ist ein Träger von Überlegungen über die Entstehung und den Untergang. Konstruktion und Destruktion, über Verantwortung und Gleichgültigkeit
Fotograf: Tereza Dudiková
Die Kraft des Lebens
Petr Filip
Ein unklarer Ursprung des Abdrucks eines unbekannten Werkzeuges im Granitmassiv, der nach dem Wegschieben des Abraumes, also des Erdbodens, erschienen ist, der den zukünftigen Granitbruch überdeckt hat.
Fotograf: Tereza Dudiková
Der Unterschlupf
Prof. Jiri Beránek
„Meine nie ausgehende Sehnsucht nach Flucht, wie weg – in die völlige Stille. Diesmal untergrabe ich einen riesigen Stein. Nur Raum ist mir nicht genug. Ich fange wenigstens an – den Gang in eine andere Welt.“
Fotograf: Vojtech Aubrecht
Was ich sehe, ist nicht mehr da
Eliska Pánková
Das Werk „Was ich sehe, ist nicht mehr da“ ist eigentlich eine abstrakte Zeichnung. Diese spielt sich auf der Mauer der Kapelle des hl. Felix in Klenová ab. Die maßgefertigten Dachziegel bestehen aus Porzellan- und Holzdachziegeln.
Fotograf: Krystof Novotný
Segel, vom Wind des Schicksals getrieben
Konzept – Benedikt Tolar
Umsetzung – Benedikt Tolar, Josef Barták, Jakub Cúzy
In ein Segel, das als provisorische Überdachung dienen kann, aber auch in ein Segel mit Rahe eines imaginären Schiffs (des Lebens), das vom Wind des Schicksals getrieben wird und für einige Zeit gerade hier auf der Bügellohe vor Anker ging.
Fotograf: Tereza Dudiková
Digital dawn
Hanna Regina Uber
Die Installation „Digital dawn“ thematisiert den Anfang des digitalen Zeitalters. Die Installation stellt die Morgenröte mit ihren unterschiedlichen Farbtönen dar. Die mit Glykol und Tinte gefüllten Glasbausteine symbolisieren die Pixel ein einem stark vergrößerten digitalen Foto.
Fotograf: Krystof Novotný
Ich bin nicht Paula
Herta Wimmer-Knorr
Der weibliche Torso mit dem Titel „Ich bin nicht Paula“ besteht aus einem etwa 2 m hohen verzinkten Eisenskelett, dessen Oberfläche mit Plastikflaschen bedeckt ist. Die bei Tageslicht schimmernde Haut wird nachts mittels LED von innen beleuchtet. Der klassische Torso wird durch die Plastikhaut abgewertet. Andererseits werden die Plastikflaschen durch die Veredelung nach dem Motto „trash to treasure“ wiederum aufgewertet.
Fotograf: Vojtech Aubrecht
Objekt 421
Tereza Fiserová
In der Nähe der Burgmauern von Klenová wurde eine fiktive archäologische Fundstelle geschaffen, innerhalb der in einem kubischen Monolith aufgeschichteten Betonsäcke auf ihre Metamorphose warten.
Fotograf: Krystof Novotný
Quercus & Tilia
Katerina Kubalová
Mein Ausgangspunkt ist die Goldene Straße, die durch die Stadt Vilseck führte, Europa verband und Staaten sowie einzelne Menschen durch Rohstoffe, Kultur und Erfahrungen bereicherte. Die Gesamtgestaltung des Objekts geht vom gemeinsamen offenen Raum aus – dem zwanglosen Durchgang zwischen zwei Subjekten. Wieder habe ich Holz gewählt; nicht nur als Material, sondern auch als Träger von Informationen.
Fotograf: Václav Marian
Taucher
Hanna Regina Uber
Das was uns Menschen über Ländergrenzen hinweg verbindet, sind die grundsätzlichen Fragen, die elementaren Themen. Die tonnenschwere Skulptur „Taucher“ setzt sich mit dem Zwiespalt zwischen Schutz und Einengung auseinander und mit der Frage wer wir hinter der Hülle, die wir nach außen präsentieren, eigentlich sind.
Fotograf: Václav Marian
Flaschenpost
Herta Wimmer-Knorr
Die Skulptur „Flaschenpost“ besteht aus Metall und hunderten PET Flaschen. Sie könnte auf ihrem Weg über Naab und Donau bis ins Schwarze Meer treiben und käme dabei durch halb Europa. Sie möchte die Botschaft weitertragen, dass PET kein Müll ist, sondern ein wertvoller Rohstoff, den man nicht wegschmeißt, sondern wiederverwerten soll, z.B. …als Kunstwerk.
Fotograf: Václav Marian
Uprooted Vertical I Umgestürzte Vertikale
Tereza Fiserová
Die Installation „Uprooted Vertical“ besteht aus zwei vorgefertigten Stahlmasten; einer davon nimmt die für ihn typische aufrechte Position ein, der zweite ist unweit davon zu Boden gefallen. Der ursprüngliche Impuls für diese Komposition war die Erinnerung der Künstlerin an den böhmischen Wald und die frei herumliegenden mit satt rosa Insektizidlösung bestrichenen Fichtenstämme. Hier stehe sich im direkten Kontrast lebender grüner Waldbestand und bereits tote, vom Borkenkäfer befallene Baumtorsos gegenüber.
Fotograf: Václav Marian
Ulme
Katerina Kubalová
Den Körper bildet eine komplette Böhmerwälder Ulme, die in eine kompakte Form transformiert ist und von einem statischen arboristischen Seil umarmt ist, das ihn lenkt und gleichzeitig zusammenhält. Zwei Subjekte bilden ein Objekt, in dem es zum Durchwachsen mit einer relativen Übermacht kommt. Die Ulme ist ein wiederkehrendes und starkes Gehölz, das wegen einer sich verbreitenden Krankheit fast verschwunden ist.
Fotograf: Tereza Dudiková