Wanderwege


 

 


 

6 Bäche Weg:
 

 
Markierung: 6 BW - 6 Bäche Weg
Streckenlänge: ca. 25 km  Rundwanderweg (oder Übernachtung auf halber Strecke)
  Ausgangspunkt Marktplatz Vilseck
  In Kürmreuth: Anbindung an den Wanderweg Nr. 20 und andere Wanderwege Richtung Königstein, Edelsfeld und Neukirchen (VGN), Bushaltestelle am Marktplatz Richtung Hirschbachtal
Besonderheiten: 6 Bäche: Vils, Schmalnohbach, Heringnohe, Altenbach, Krummbach, Sigraser Bach, mehrere Aussichtspunkte
Sehenswürdigkeiten:

Burg Dagestein und Erstes Deutsches Türmermuseum in Vilseck, Hammergut Heringnohe, Simultankirche Kürmreuth, Kapelle in Schmalnohe, Brunnen und Kalkofen bei Reisach

Einkehrmöglichkeiten: in der Vilsecker Altstadt, "Landgasthof Zur Post" in Kürmreuth (Tel. 09665/504), Abstecher "Zum Blechernen Reiter" in Sigras (Tel. 09665/272), in Schlicht
Anreise:

mit der Bahn, VGN Strecke Nürnberg - Neustadt/WN, Haltestelle Bahnhof Vilseck

Zubringer: HRS-Service Shuttle-Bus vom "Landgasthof Zur Post" in Kürmreuth zum Bahnhof Vilseck, Neuhaus und Neukirchen

Vils, Schmalnohbach, Heringnohe, Altenbach, Krummbach, Sigraser Bach - der 6 Bäche Weg macht seinem Namen alle Ehre. Vorbei an Feuchtzonen, Weihern, einer Furt und munteren Forellenbächen wandert man größtenteils auf Wald- und Wiesenwegen durch eine typisch Oberpfälzische Gegend. Kurz nach dem Hammergut Heringnohe und der beschaulichen Ortschaft Sigl kommt der Wanderer bei Kalchsreuth an einer Kuhweide vorbei und am kleinen Hutsee. Die Furt am Krummbach lädt zu einem erfrischenden Fußbad ein. Einen herrlichen Weitblick kann der Wanderer im Sandbühl und bei Boden genießen. Vergessen Sie nicht, ein Fernglas auf diese Wanderung mitzunehmen. Sehenswertes am Wegesrand sind außerdem der Steinbruch bei Oberweißenbach und der Kalkbrennofen bei Reisach.

Der längste unserer Rundwanderwege um Vilseck verläuft teilweise parallel zum alten Postweg zwischen Vilseck und Kürmreuth und streift unsere Nachbargemeinden Edelsfeld und Königstein. Somit ist eine Anbindung an andere Wanderwege gewährleistet. Größtenteils ist er auch für Mountainbikes geeignet.

Tipp: Besuchen Sie die Simultankirche in Kürmreuth (Schlüssel im "Landgasthof Zur Post") und die katholische Kapelle „St. Otto“ in Schmalnohe (Schlüssel gibt es vor Ort)!

 

 

 

Hammergutweg:
 

 
Streckenlänge:
 
14 km
Rundwanderweg - Ausgangspunkt Marktplatz Vilseck
Gehzeit: etwa drei Stunden
Besonderheiten: Hammergut Heringnohe, mehrere Hohlwege, alter Kirchenweg ab Reisach mit Fernblick auf Vilseck und Schlicht
Markierung: HM und Hammergutweg
Sehenswürdigkeiten: Burg Dagestein und Erstes Deutsches Türmermuseum in Vilseck
Einkehrmöglichkeiten: in Vilseck, Schlicht
Anreise: mit der Bahn, VGN Strecke Nürnberg - Neustadt/WN, Haltestelle Bahnhof Vilseck

Gleich hinter dem historischen Stadttorturm in der Herrengasse passieren wir den Turmgarten. Hier steht das erste Kunstwerk aus Metall "Courage" vom kanadischen Künstler Erwin Regler. Vorbei am Fitnessparcours gelangen wir zum zweiten Steg über den Altmühlbach. Dort kann sich der Wanderer im Natur-Kneippbecken erfrischen. Kurz bevor wir die Brücke über die Vils überqueren sehen wir ein weiteres Kunstwerk aus Eichenstämmen, die "Flußgeister" vom Holzbildhauer Stefan Link aus Kallmünz/Deutschland. Beide Objekte sind Teil des internationalen Kunstpfades in der Vilsaue. Im weiteren Verlauf erschließt sich dem Wanderer eine typisch oberpfälzische Landschaft. Schattige Mischwälder, sonnige Wiesen und Felder, Täler und Hügel sorgen für eine kurzweilige Tour. Auch Marterln, eine Stundensäule und Bildstöcke kann man am Wegesrand entdecken. Am Ortsende von Sorghof etwa stehen drei ehemalige Kreuzwegstationen aus Langenbruck.

Das bambergische "Hammergut in der sumpfigen Au = Horgenau" gab diesem Wanderweg den Namen. Es wurde bereits 1387 urkundlich genannt, bestand aus einem Herrenhaus mit Kapelle, dem Tagelöhnerhaus, landwirtschaftlichen Gebäuden, einer Schneidsäge (mit Ausnutzung der eigenen Wasserkraft), einem Wirtshaus, dem Getreidelager und später der Kartoffelschnaps-Brennerei. Zuletzt wurde vor allem Jagd- und Fischereiwirtschaft betrieben. Gut und Teiche werden von frischem Quellwasser der Heringnohe gespeist, dessen Ursprung jetzt auf dem Gelände des Truppenübungsplatzes liegt.

Nach dem Bildstock „Müllner-Marterl“ oberhalb von Sigl schlängeln sich mehrere tiefe Hohlwege reizvoll durch den schattigen Wald. Hier waren früher sowohl Wirtshausgeher Richtung Seiboldsricht, als auch Kirchgänger Richtung Schlicht unterwegs. Von Reisach aus kommt man auf den ehemaligen Kirchweg von Sigl Richtung Schlicht, mit einem einladenden Rastplatz an der alten Linde mit Wegkreuz vorbei. Der kleine Höhenrücken bietet eine herrliche Fernsicht auf die Burg Dagestein in Vilseck und die Ortschaft Schlicht.

Tipp: Nehmen Sie sich Zeit für eine kleine Rast bei der alten Linde und genießen Sie den Ausblick!

 

 

 

Teufelsteinweg:
 

 
Streckenlänge: ~ 13 km, Rundwanderweg - Ausgangspunkt Marktplatz Vilseck
Gehzeit: etwa drei Stunden
Besonderheiten: Flurdenkmal Teufelstein, Hirschgehege, Aussichtspunkt Kreuzberg
Markierung: Tst und Teufelssteinweg
Sehenswürdigkeiten: Burg Dagestein und Erstes Deutsches Türmermuseum in Vilseck
Einkehrmöglichkeiten: in Vilseck, Schlicht, im "Kreuzbergstüberl" (Tel.: 09664/1329), Wegzehrung empfehlenswert
Anreise: mit der Bahn möglich, VGN Strecke Nürnberg - Neustadt/WN, Haltestelle Bahnhof Vilseck
 

Der Teufelsteinweg führt durch eine typisch oberpfälzische Landschaft und streift die Nachbargemeinde Hahnbach. Wälder und Felder, Täler und Hügel, ein Hirschgehege, Aussichtspunkte und Marterln am Wegesrand sorgen für Abwechslung. Mystisch und geheimnisvoll taucht er plötzlich im Wald auf - der Teufelstein. Kultplatz und Opferstein der Kelten soll er gewesen sein, dieser mächtige Kallmünzer aus vorgeschichtlicher Zeit. Funde einer megalithischen Freilandstation und Hügelgräber in der Nähe bezeugen, dass dieser Ort schon auf unsere Vorfahren starke Anziehungskraft ausübte. Aus geomantischer Sicht sollte man sich allerdings nicht zu lange in der Nähe aufhalten. Hier kreuzen sich starke Linien. Ist das vielleicht der Grund, warum unsere naturverbundenen Ahnen den Stein als Werk des Teufels ansahen?! Mit etwas Fantasie kann man Abdrücke vom Rücken und den Pranken des Teufels entdecken, glaubt man der Sage vom Teufelstein. Etwas unterhalb des Naturdenkmals stehen die Kreuzbergkirche und das Kreuzbergstüberl. Hier kann sich der müde Wanderer stärken und einen herrlichen Rundblick über das Hahnbacher Becken genießen. Am Horizont im Süden ist die Wallfahrtskirche auf dem Mariahilfberg in Amberg zu sehen, und im Westen der Annaberg bei Sulzbach-Rosenberg.

Auf der Wegstrecke kommt man an mehreren Marterln vorbei, z.B. am sog. „Bamberger Kreuz“ im Wald an der Abzweigung Richtung Ebersbach. Wuchtige Kreuze, wie dieses quadratisches Sandsteinkreuz findet man andernorts unter den Bezeichnungen Sühne-, Pest- und Schwedenkreuz. In Ebersbach hinter dem ersten Anwesen links befinden sich auf Privatgrund die beiden Ebersbach-Quellen. Am Ortsende geht es weiter auf dem alten Kirchweg Richtung Vilseck mit einem herrlichen Ausblick auf die Stadt.

Tipp: Geocaching! Bei der GPS-Schatzsuche vergessen Kinder schnell ihre müden Füße. Auf der Route befinden sich mehrere Verstecke.

Teufelsteinsage:
"Es wird erzählt, dass sich der Teufel über den Neubau der St. Ägidius Kirche in Vilseck ärgerte. Der spitze Kirchturm hatte ihm beim Vorbeifliegen schon mehrmals die Hose zerrissen. Deshalb flog er mit einem mächtigen Felsen auf dem Rücken Richtung Vilseck, um den Kirchturm zu zerschmettern. Als er auf dem Kreuzberg Rast machte, kam ein altes Weiblein daher. In ihrem Rückenkorb hatte sie alte Schuhe der Dorfbewohner gesammelt, um sie von ihrem Mann, einem Schuster in Hahnbach reparieren zu lassen. Satan fragte die Frau, wie weit es noch bis Vilseck wäre. Diese überwand ihren anfänglichen tiefen Schrecken vor der dunklen Gestalt, die da auf einem mächtigen Felsen saß, den sie noch nie zuvor gesehen hatte. "Oh mei", sagte sie und nahm dabei ihre ganze Kraft zusammen, "schaun´s, all dei Schouch in da Kirm hobe schou zrissen affm Weg vo Vilseck bis dou her. So weit is des nu." Da tat der Teufel einen gräßlichen Fluch und verschwand unter Rauch und Gestank. Den Stein ließ er zurück."

 

 

 

Teufelswanderweg:
 

 
Streckenlänge: ~ 23 km
Rundwanderweg - Ausgangspunkt Marktplatz Vilseck
Besonderheiten: Teufelloch, Flurdenkmäler Teufelsattel und Teufelstein, Bienenlehrpfad, Aussichtspunkte
Markierung: Teu und Teufelswanderweg
Sehenswürdigkeiten: Burg Dagestein und Erstes Deutsches Türmermuseum in Vilseck, Industriedenkmal Kalkofen
Einkehrmöglichkeiten: in Vilseck, Schlicht, Weißenberg, Kreuzbergstüberl (auf Anfrage), Wegzehrung empfehlenswert
Anreise: mit der Bahn, VGN Strecke Nürnberg - Neustadt/WN, Haltestelle Bahnhof Vilseck

Es heißt, um Mitternacht saß der Teufel besonders gern auf dem Stein. Er lauerte den aus dem Weißenberger Wirtshaus heimwankenden Bauern auf, sprang ihnen auf den Rücken und jagte ihnen einen gehörigen Schrecken ein - allerdings wird der genossene Alkohol das Seine dazu beigetragen haben. Die Sattelform des Kallmünzers gab ihm den Namen "Teufelsattel". So ranken sich zahlreiche Sagen rund um diesen Teufelswanderweg. Über den alten Trosthof, der mitten im Wald stand, wird eine wahre Geschichte erzählt. Während des Dreißigjährigen Krieges soll ein krähender Gockel den Bauernhof verraten haben. Schwedische Truppen wurden auf den abgelegenen Hof aufmerksam. Sie plünderten und verwüsteten das Anwesen. In unmittelbarer Nähe zeugen alte Hügelgräber von einem beliebten Siedlungsplatz unserer Vorfahren.

Die abwechslungsreiche Wanderroute führt durch eine typisch Oberpfälzische Wald- und Wiesenlandschaft mit Obstgärten, Hügeln, Tälern und mehreren Aussichtspunkten. Eine herrliche Fernsicht hat der Wanderer u.a. vom Feldkreuz bei Tratbauer aus auf Schönlind und die umliegenden Hügel. Schattige alte Hohlwege, ein alter Handelsweg, die sog. "Eisenstraße" und ausgebeutete Kalksteinbrüche säumen den Weg. Sie wandern durch uralte beschauliche Dörfer, die um 1285 bereits urkundlich erwähnt wurden. Höfe, Häuser und Bauerngärten werden auch heute noch mit üppigem Blumenschmuck herausgeputzt. Und für einen kleinen Plausch mit Wanderern nimmt man sich gern Zeit. Der Rundwanderweg führt teilweise durch unsere Nachbargemeinden Edelsfeld und Königstein.

Tipp: In Weißenberg lohnt sich ein Besuch bei der Bio-Käserei Wohlfahrt oder dem Bio-Hutzelhof

 

 

 

 

Vilsecker Muldenweg:
 

 
Streckenlänge: ~ 12 km (14,5 km mit Biberlehrpfad)
Rundwanderweg - Ausgangspunkt Marktplatz Vilseck
Besonderheiten: Wertvoller Lebensraum für bedrohte Tier- und Pflanzenarten, artesisches Becken, Aussichtspunkt
Markierung: VM und Vilsecker Muldenweg
Sehenswürdigkeiten: Burg Dagestein und Erstes Deutsches Türmermuseum in Vilseck
Einkehrmöglichkeiten: in Vilseck, Schlicht, Wegzehrung empfehlenswert
Anreise: mit der Bahn, VGN Strecke Nürnberg - Neustadt/WN, Haltestelle Bahnhof Vilseck

Auf dem sog.“Erzweg“ geht es bei der evangelischen Kirche am Ortsrand zunächst leicht bergauf. Hier waren einst mit Eisenerz beladene Ochsen- und Pferdegespanne auf dem Weg vom Erzhäusl über Vilseck nach Amberg unterwegs. Der steile Hohlweg wird wohl manches Unglück verursacht haben. Davon zeugt ein Bildstock an der alten Linde bei Lohhof. Von hier hat der Wanderer einen herrlichen Ausblick auf die Talsenke, in der Vilseck und Schlicht liegen.

Weiter geht es durch einen schattigen Fichten- und Kiefernwald. Bald nach der Überquerung der Staatsstraße bezaubert eine naturnahe Landschaft mit Feuchtzonen, Forellenbächen und einem abwechslungsreichen Wechsel zwischen Wald- und Wiesenwegen. Dieses landschaftlich reizvolle Gebiet bestand bis ins frühe Mittelalter aus großflächigen Niedermooren. Mönche des Klosters Michelfeld machten das Gelände durch die Anlage von Fischteichen nutzbar. Die Natur hat sich jedoch große Flächen zurückerobert - teilweise mit Hilfe des Bibers. Eine ideale Ergänzung der Wanderung wäre deshalb der direkt angrenzende Biberlehrpfad (Rundweg +2,5 km) im Biotopverbund Leinschlag mit Aussichtsturm. Der Flurname deutet darauf hin, dass hier früher Flachs- oder Leinpflanzen angebaut wurden. Neben Leinengewebe wurde das Leinöl zu Firnis, Buchdruckerschwärze, Glaserkitt und Schmierseife weiterverarbeitet.

Klappertopf und Knöllchen-Steinbrech, Wachtelkönig und Goldschrecke - bei diesen wohlklingenden Namen handelt es sich nicht um märchenhafte Wesen, sondern um Pflanzen- und Tierarten, die sich im Naturschutzgebiet der Vilsecker Mulde wohl fühlen. Ein Großteil der Artenvielfalt steht bereits auf der roten Liste und ist stark gefährdet. Es lohnt sich also bei dieser Wanderung, in Ruhe den Blick schweifen zu lassen und die Ohren zu spitzen. Eine Schautafel erläutert die geologische Besonderheit der Vilsecker Mulde als artesisches Becken und Trinkwasserreservoir.

Vergessen Sie ihr Fernglas nicht. Mit etwas Glück und Geduld könnten Sie vom Holzturm aus nicht nur "Meister Bockert" höchstpersönlich, sondern auch Bekassine oder Feldschwirl entdecken.